Buchmesse – Rückblick
Wir waren auf der Buchmesse! Tja, das ist erstaunlich, waren wir doch 5 Jahre lang eher undercover unterwegs. Vielleicht hängt es ja auch damit zusammen, dass bei uns alles etwas anders ist, als in einem normalen Verlag. Okay, der Reihe nach:
Einladung von eBook.de
Als E-Book-Label der ersten Stunde haben wir die Entstehung neuer Plattformen immer sehr genau beobachtet und waren sehr froh, als es dann endlich! auch eine deutsche Plattform für E-Books gab. Tolino-Media macht einen guten Job, achtet auf Qualität, pflegt Autoren, denkt sich ständig neue Projekt aus. Und das, obwohl das bei genauerem Hinsehen (und das haben wir) eigentlich nur so zehn Leute sind. Also war es sehr nett, von eBook.de zum Meet & Greet am Tolino-Stand eingeladen zu werden.
Mitgebracht haben wir die Film.Love.Story „Flying Moon“ mit neuen Covern und Innenlook und Interviews als Extras. Die poppigen Farben sind superschön und aus irgendeinem magischen Grund passten auch die Besucher perfekt ins Farbkonzept.
Band 3 kommt übrigens Anfang November heraus, am Messestand gab es dann schon mal Leseproben und Lesezeichen. eBook.de hat uns die schönen Lesezeichen gesponsert, danke dafür!
Wie war denn der Event? Seeeehr typisch für uns und sehr untypisch für die Buchmesse. Kurze Vorbemerkung:
Zeig her deine Bücher
Die großen Buchmessen, die früher eher Fachmessen waren, haben sich verändert. Eigentlich braucht ja kein Verlag mehr auf die Buchmesse, um sich mit Autoren, Verlagsvertretern, Rechteeinkäufern oder sonstigen Buchmenschen zu treffen. Daher ist die Messe eigentlich mehr zu einer Show geworden, bei der Verlage (Buch)Muskeln zeigt. Der größte Stand, das fetteste Plakat, wer kann höher, wer kann weiter. Nein, wir können nicht groß. Aber wir wollen auch nicht groß. Jedenfalls jetzt noch nicht. Wie sagte Ina (Ina‘ Little Bakery) bei unserem Event so nett: Werdet bloß nicht groß! Und wir wissen, was die damit meint. Bleibt persönlich, nah am Leser, nah an den Buchbloggern, nah am – (Achtung es wird kitschig) Herzen.
Treffen auf der Buchmesse
Auf den letzten Buchmessen haben wir uns mit Übersetzern, Partnerverlagen, Agenten und Lektoren getroffen. Klar, ist es eine gute Gelegenheit, Menschen mal alle auf einem Fleck zu haben, die man gerne persönlich treffen möchte. Das passt zu uns. Auch dieses Mal, das ja so anders war, als alle bisherigen Jahre, haben wir uns mit einem Agenten getroffen. Das war nett. In Halle 6, fernab von jedem Trubel, ein entspanntes Gespräch, viel länger als die sonst üblichen Halbstunden-Slots, die eigentlich nicht unser Ding sind.
Hessischer Filmpreis
Zur Party am Torino-Stand haben wir es leider nicht geschafft, denn wir stehen mit zwei Beinen in drei Welten, in der Buch/Kunst/ und Filmwelt und manchmal muss man eben hüpfen. Klassischerweise wird der Hessische Filmpreis parallel zur Buchmesse vergeben. 2012, als Isabel den Filmpreis im Ensemble gewonnen hat, hatte der Filmpreis Priorität, in anderen Jahren die Buchmesse, diesmal haben wir beides miteinander verbunden.
Sehr interessant war die Preisverleihung an die kleinen und unabhängigen Kinobesitzer. Mit dem Preisgeld stopfen sie das finanzielle Sommerloch berichten sie und wie wichtig Förderung ist, damit sie bleiben können. Ja, kann denn niemand mal so etwas für engagierte und unabhängige Buchlabel auflegen??
Mal kritisch nachgefragt
Wir waren schon ein wenig erstaunt, Martina Gerke vor uns auf dem Tolino-Event zu sehen. Wen interessiert warum, der kann den Blogbeitrag von Autorin Elke Becker lesen, die sich gerade in einem Urheberstreit mit M. G. befindet. Sehr unschöne Sache und sie passiert leider nicht zum ersten Mal. Die kurze Rücksprache mit den Tolino-Verantwortlichen war zumindest aufklärend. Man kenne beide Autorinnen, habe zu spät von der Sache erfahren, würde nicht das betreffende Buch promoten. Nun, die Leser scheint es nicht zu stören, die standen bei der Autorin geduldig für den rosa Goodie-Beutel an – oder nur deswegen.
Sehr nettes Meet & Greet
Viele Buchblogger kennen wir tatsächlich schon seit 5 Jahren. Einige waren damals Newbies wie wir, andere alte Hasen, von denen wir eine Menge gelernt haben. Tatsächlich sind wir vielen Buchbloggern noch immer eng verbunden und waren sehr erfreut, dass so viele, trotz ihrer semi-beruflichen Treffen mit Verlagen und den großen Veranstaltungen mit Starautoren, zu uns gefunden haben. Wir haben es uns dann kuschelig gemacht, einen Hoodie versteigert, Neuigkeiten ausgetauscht.
Wie man das so macht mit Freunden.
Klar ging es auch um Bücher, das Filmgeschäft und wie aus realen Geschichten Fiktion wird. Hierzu lässt sich sagen: Die Realität ist in der Regel viel zu verrückt, als dass man sie gleich so erzählen und in eine Geschichte verwandeln könnte. Für die Film.Love.Story „Flying Moon“ gilt das ganz besonders.
Ja, stimmt, es geht uns sehr viel um Inhalte, nicht nur bei Büchern, auch bei dem Verhältnis zu den Lesern, Buchbloggern und Verlagen. Und sollten wir groß werden – wird sich daran nichts ändern.
In diesem Sinne – Auf die nächste Messe!
Eure Redbugx
P.S.: Dank für die Fotos von Amber Bongard und Irina Wolpers.
7 Comments
Sabrina
20. Oktober 2017 at 15:40Es war sosos toll mit euch! Und ja, bitte bleibt so wie ihr seid! :*
Redbug Team
22. Oktober 2017 at 14:12Es war schön, dich zu treffen, Sabrina!
Ulrike Grabemeyer
21. Oktober 2017 at 10:14Nicht dagewesen, aber mit dem Herzen dabei!?
Redbug Team
22. Oktober 2017 at 14:15:)
Roland
22. Oktober 2017 at 13:13Schließe mich der Bemerkung von Ulrika an. Kann das Ereignis nun auch gut nachvollziehen, durch eurenden ehrlichen Bericht von der Messe. Und dabei wieder auf das gestoßen, was mir in der Szene schon länger auffällt und was hier mit der Geschichte zwischen Martina Gerke und Elke Becker passierte und über den link dazu nachzulesen ist. Das ist einer der Gründe warum ich mich standhaft weigere selber ein Buch zu veröffentlichen (es ist schon alles geschrieben was es zu sagen gäbe und zwar in absolut bestechender, literarisch hochwertigen Weise, weiter: ‚was bringt das dem Leser, außer schneller Unterhaltung für einen seelischen oder geistigen Gewinn?, weiter: die sehr wohl bekannten ca. 20 Masterplots (R.B.Tobias) immer aufs Neue auszuwalzen und zu variieren, das wäre mir einfach mir zu fade) Nein, liebe Katrin, ich bleibe lieber aufmerksamer Leser und damit der beste Freund für alle ambitionierten AutorInnen die sich im unübersichtlichen Buchmarkt versuchen wollen.
Und die Bemerkung dass sich Buchmessen verändert hätten, zur großen show mutiert sind, hält mich auch ab, mich ins Getümmel zu werfen. Gut, dass ihr das so deutlich gesagt habt. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, schon gut – eben nicht meines.
Roland
Redbug Team
22. Oktober 2017 at 14:16Als aufmerksamer Leser bist du hier immer sehr willkommen! (Und Katrin verspricht, dich nicht mehr mit „Buch schreiben“ zu ärgern)
Tintenhain
29. November 2017 at 18:30Es war wirklich toll, Euch zu treffen und natürlich auch die Bloggerinnen aus der ersten Leserunde!