Social-Media-Tipps für Autor*innen

Social-Media-Tipps für Autor*innen #1 Einleitung

4. Juli 2018
Social Media

Social Media – los geht’s.Zurück aus der Schreibzeit und obwohl das nächste (Schreib-)Projekt schon wartet, freue ich mich wieder zu Bloggen. Ich mag dieses Format, die kleinen Bits, die man mitteilen kann. Ich liebe das Schreiben, egal in welcher Form. Und wie entspannend, mal nicht 200-300 Seiten zu schreiben, sondern nur 1000 Wörter in einen Blogbeitrag zu tippen und dann sagen zu können: Fertig!

Nun also 10 Beiträge zu Social Media. Für jede Plattform einen Beitrag, wobei die Liste bei mir nicht vollständig ist, weil ich nicht über Dinge bloggen werden, mit denen ich mich nicht sehr gut auskenne. YouTube ist so eine von mir stiefmütterlich behandelte Plattform. Perfektionismus und die enge Bindung ans Filmgeschäft halten mich davon ab, Videos zu veröffentlichen, also habe ich YouTube und auch Vimeo mal weggelassen – was nicht heißt, dass ich sie nicht irgendwann noch einmal anfüge. We’ll see …

Wie ihr seht, habe ich die Anzahl der Beiträge diesmal nicht von vornherein festgelegt, da ich mir offen halten möchte, mal einen Beitrag über Zeitmanagment oder anderes einzufügen, der alle Plattformen betrifft. Außerdem warten da draußen noch viele weitere Apps und Orte, die täglich aufpoppen können, vielleicht wichtig werden und die ich dann dann ergänzten kann.

Was kommt …

Ziemlich gut kenne ich mich mit folgenden Plattformen aus, da ich fast jede Plattform sofort nach Erscheinen ausprobiert und erforscht habe:

  • Facebook
  • Twitter
  • Pinterest
  • Instagram
  • Website

Jede Plattform bekommt einen Blogbeitrag und auch über die (Autoren)-Website werde ich etwas sagen, also den Ort, wo nur ihr im Netz zu finden seid. Ich wollte das schon ganz lange und jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Für mich heißt „richtiger Zeitpunkt“ der Punkt, an dem ich weiß, wie diese Plattformen funktionieren. Jetzt, wo ich euch sagen kann, wie meine Erfahrungen sind, was ich für gut, nützlich oder übertrieben halte.

Dazu kommt, dass ich sehr viel Social-Media-Arbeit für Red Bug Books mache und auch hier etwas andere, aber sehr hilfreiche Erfahrungen im Bereich Book-Marketing gemacht habe. Ihr erfahrt von mir:

  • was die Verlage interessiert,
  • was die Buchblogger interessiert
  • und was die Leser interessiert.

Und um das noch etwas präziser zu sagen: Wie ihr

  • ein gutes Profil auf der jweiligen Plattform aufbaut
  • gute Inhalte findet
  • großartige Fotos erstellt
  • mit Zeitmanagement umgeht
  • mehr Follower bekommt
  • gut mit euren Followers interagiert
  • euch als AutorInnen zu einer (guten) „Marke“ entwickelt
  • authentisch bleibt
Schreiben und Leben

Egal ob Selfpublisher oder VerlagsautorIn – es wird immer wichtiger, auf den Sozialen Plattformen präsent und aktiv zu sein. Nun sind wir AutorInnen ja nicht gerade bekannt für eine hohe soziale Kompetenz. Ha, ha, darum SIND wir ja Autoren geworden, damit man uns – in Ruhe lässt. Okay, das ist natürlich etwas übertrieben. Doch wer täglich 3 bis 8 Stunden allein in seinem Schreibkämmerlein zubringt, der wird nicht gerade sozialverträglicher. Es ist also schon eine Anstrengung, die man unternehmen muss.

Doch wenn ihr eure Schreib-Auster einmal verlassen habt, spürt ihr, wie sich euch eine ganz neue Welt eröffnet. Auf einmal habt ihr – Kontakt mit euren Lesern! Kontakt mit anderen AutorInnen, Kontakt mit der Welt der tausend Meinungen, die es über das, was ihr so macht und schreibt und postet und veröffentlicht gibt. Ja, das ist ganz schön gruselig, aber wenn man es eine Weile ausprobiert, auch sehr aufregend und cool.

Warum überhaupt Social Media?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine Familie sehr nützlich ist, wenn man kein Schreibnerd werden will. Ein (Brot-)beruf übrigens auch und alles, was uns neben dem Schreiben an die Luft und unter Leute bringt. Früher ist der Schriftsteller dann vielleicht abends in die Kneipe gegangen oder ins Café oder hat gleich dort geschrieben, mitten im Leben.

Und um das auch gleich zu sagen: Soziale Medien heißen zwar sozial, ersetzen aber weder Familie, noch Freunde, noch die Erfahrung des echten Lebens. Und darum sind sie manchmal eben auch etwas  anstrengend. Social Media ist ein Job, der noch auf den Job des Schreibens oben drauf kommt. Sowohl zeitlich als auch kreativ. Genau, kreativ. Denn wer als AutorIn erfolgreich auf Facebook, Pinterest oder Twitter unterwegs sein will, der sollte das möglichst kreativ und bunt und anders machen, denn sonst fällt er/sie nicht auf. Und darum geht es letztendlich. Das, wovor sich die meisten AutorInnen noch viel heftiger drücken: Aufzufallen.

Schreiben und Verlag

Brrr, grrr – ist das nicht die Arbeit des Verlages?Aufsehen zu erregen, um die Autorin, um das Buch, um den Inhalt bekannt zu machen? Die nehmen doch schließlich satte 90 % des Nettoladenpreises, weil sie sagen, dass sie diese Arbeit – neben Lektorat und Druck – übernehmen? Jacob von PexelsIch winke mal nach oben zur rosaroten Wolke, von der ihr nun leider heruntersteigen müsst. Nope, die Verlage denken längst nicht mehr, dass sie allein dafür verantwortlich sind, dass eine AutorIn groß und bekannt wird. Umgekehrt – Verlage suchen sich immer öfter Influenzer, YouTuber und irgendwelche anderen Promis, die schon bekannt sind, um mit ihnen irgendein Buch zu machen. Die Follower werden schon kaufen.

Schreiben und Follower

Früher waren Follower – genau! – die Leser von Büchern. Mehr brauchte man nicht. Menschen, die dein Buch lasen und im besten Fall mochten. Die haben Leserbriefe an den Verlag geschrieben, der sie dann freundlicherweise an die AutorInnen weitergeleitet hat. Ich kann mich an dicke Briefumschläge erinnern mit Nachrichten von Schülern – einfach niedlich und süß und nett. Und dann kamen E-Mails. Und dann kam Facebook. Und dann kam YouTube und Twitter und Instagram. Nicht zu vergessen – die Rezensionen bei Amazon. Briefe werden nur noch selten geschrieben.

Überhaupt wird weniger geschrieben als „kundgetan“. Auch daran muss man sich als AutorIn gewöhnen: Zwar verlangt jeder von dir, dass du dich sorgfältig und richtig und gewählt und grammatikalisch und rechtschreibmäßig korrekt ausrückst, aber fast keiner der Kommentatoren achtet selber darauf. Am Anfang fand ich das sehr befremdlich, von jemand, der so ungefähr jedes Wort falsch schrieb und keinen Satz richtig hinbekam, kritisiert zu werden. Woher das Selbstbewusstsein? Die Dreistigkeit?

Genauso, wenn mir Buchblogger bescheinigten, dass mein Buch: gut für zwischendurch oder voller Klischees sei. Welches „zwischendurch“? Oder anders gefragt: Zwischen was? Der wirklich wichtigen Literatur? Die dann aber seltsamerweise auf den entsprechenden Blogs nie zu finden war.

#authentizität

Social Media ist für die meisten Kreativen eine Gratwanderung. Zum einen möchte man seine Inhalte – Bilder oder Texte – mit vielen Leuten teilen, zum anderen will man sich keiner oberflächlichen oder ungerechtfertigten Kritik aussetzen. Das wird wohl immer ein Problem bleiben: Bist du da draußen, wird es ALLE Stimmen geben: die weisen und guten, die idiotischen und dummen.

social mediaDeshalb ist es so wichtig, sein Augenmerk nicht vorrangig auf die Follower(zahlen) zu werfen, sondern auf den eigenen Style. Authentizität ist ein sehr, sehr wichtiger Begriff in der professionellen Social-Media-Welt geworden. Authentizität heißt, sich so natürlich und echt wie möglich zu geben. Nur so kann man auf Dauer gute Inhalte posten. Nun wissen wir ja alle, dass das auch ohne Social Media schon gar nicht so einfach ist. Wer bin ich – überhaupt? Doch das ist eine weiter Punkt den ich an Social Media liebe: Man kann durch Social Media sehr viel über sich und sein So-Sein herausfinden.

Authentizität heißt, nicht zu versuchen, etwas zu sein, was man nicht ist. Gerade für Autor*innen mit Pseudonym werden die Grenzen hier sehr schnell schwammig. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein Problem mit Pseudonymen habe und mangelnde Authentizität ist ein Grund dafür. Wenn sich AutorInnen von ihrem eigenen Namen distanzieren, was wollen sie mir dann Interessantes/Echtes/Großartiges in ihren Büchern mitteilen?

Social Media und Freiheit

Was ich an Social Media besonders liebe, ist die Freiheit, mich selber darzustellen. Vielleicht hat mein Verlag ein Bild von mir, die Presse oder TV, aber durch Social Media kann ich sagen: Hey, so sehe ich mich! Das ist mir wichtig, darüber blogge ich, das macht mich zu der Schriftstellerin, die ich bin. Das ist eine großartige Chance, die ich mir nicht entgehen lassen will. Ganz nebenbei – auch das Bild, das man von sich selber hat, ist Veränderungen unterworfen. Und muss ge-relaunched werden. So ist mein neuer Blog noch under construction und meine alte Website in vielem nicht mehr aktuell, weil sie durch den Blog ersetzt werden wird. Auch etwas, was man im Umgang mit Social Media lernen kann: Nichts bleibt wie es ist!

Bis zur nächsten Woche in der ich vermutlich mit Facebook beginne und – unabhängig von meiner Hassliebe zu dieser Plattform – gute Tipps und Tricks für euch habe. Wer seine Kommentare, Erfahrungen,Tipps und Fragen reinwerfen möchte, ist wie immer herzlich willkommen!

All the best

xoxo

Katrin

redbugwriting #schreibtipps #socialmedia #amwriting #rbpub

  • Reply
    Roland
    4. Juli 2018 at 16:50

    Wow! Wieder ein Beitrag nach meinem Herzen! Wenn hier eine Schriftstellerin authentisch ist, dann du (so meine Meinung – du siehst ich kann nicht nur kritisch) Eine deiner besonders schöne Aussage hier ist:

    Ganz nebenbei – auch das Bild, das man von sich selber hat, ist Veränderungen unterworfen. Und muss ge-relaunched werden.

    JA JA JA! Das gilt wirklich für alle sich beim Schreiben Selbstdarstellende. Deshalb lese ich dich so gern

    Roland

    • Reply
      Katrin
      6. Juli 2018 at 12:17

      Danke für deinen positiven Kommentar, Roland. Gerade wenn man selbst gerade im „Relaunch“ steckt, tut das gut!
      Merci
      Katrin

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