Social-Media-Tipps für Autor*innen

Social-Media-Tipps für Autor*innen #7 Hashtags

15. August 2018
Hashtags – was ist das? Woher kommt das?

Ein Hashtag setzt sich aus dem englischen hash (Zeichen für das Doppelkreuz =#) und dem englischen tag (=Markierung) zusammen.

Als Hashtag bezeichnet man das Doppelkreuz in Verbindung mit einem Schlagwort. Es wird als Meta-Tag verwendet, was heißt, dass man es als Suchwort in verschiedenen sozialen Netzen verwenden kann. Gebe ich #schreibtipps bei – zum Beispiel – Twitter ein, finde ich alle Beiträge, die mit diesem Hashtag versehen worden sind.

Okay, das sollte eigentlich jeder mittlerweile wissen (außer der Generation 80 plus). Aber trotzdem gibt es unter uns wahre Hashtag-Genies und andere, die irgendwie immer das Gefühl haben, dass sie mehr aus einem Hashtag herausholen können. Das liegt auch daran, dass Hashtags mittlerweile eine Anwendungs-Geschichte haben, die sich ständig fortentwickelt.

Es war einmal …  Das Chat-System IRC nutzt das Doppelkreuz, um Channel-Namen zu markieren. Rechtsanwalt und Internet-Aktivisten Chris Messina, schrieb am  23. August 2007 auf Twitter:

“How do you feel about using # (pound) for groups. As in #barcamp [msg]?” //„Was haltet ihr von der Nutzung eines # (Doppelkreuzes) für Gruppen. Zum Beispiel #barcamp [Nachricht]?“ (Wikipedia)

Und so ging es los. Ab dem 1. Juli 2009 verlinkte Twitter alle Hashtags und – ja seitdem sind viel, viele andere Dienste nachgezogen. Google+ führte Hashtags 2011 ein, im Juni 2013 gab es # bei Linkedin und seit Juni 2013 gibt es sie auch bei Facebook. Die American Dialect Society hat hashtag zum Wort des Jahres 2012 erklärt. Und nun sind sie alle dabei: Pinterest, Instagram, Vine, You Tube und so weiter. Überall könnt ihr Hashtags verwenden und mit Hashtags suchen. Doch nicht auf jeder Plattform hat sich das Hashtag (ja, es ist ein Neutrum) gleich stark durchgesetzt. Doch bevor ich ins Detail gehe, noch ein paar allgemeine Regeln für den Gebrauch von Hashtags:

  • Wähle einen verständlich und individuellen Hashtag: Stattt #buch besser #… deinen Buchtitel.
  • Überprüfe, ob das von dir verwendete Hashtag in einem anderen Kontext verwendet wird. Vielleicht heißt dein Buch: Terror. Doch #terror wird vermutlich häufiger im Zusammenhang mit echtem Terror und Krieg benutzt, als im Zusammenhang mit deinem Buch.
  • Verkürze zu lange Hashtags: #dieserhashtagistzulang Wenn es Sinn macht und die Abkürzung verbreitet ist, benutze Akronyme In diesem Fall #dHizl – was natürlich keine Sinn macht ;)  Ein besseres Beispiel: Statt #gameofthrone besser #GoT
  • Setze Groß- und Kleinschreibung sinnvoll ein: Wie im vorangehenden Beispiel, prägt sich auch ein Wortbild ein und mancher Hashtag wird erst durch Groß- und Kleinschreibung verständlich: Also besser #GoT statt #got
Verwendung von Hashtags

Die wichtigere Frage ist aber wohl: Wo machen Hastags besonders viel Sinn? Wie nutze ich sie für meine Arbeit? Und wie setze ich sie am besten ein? Ich sehe hier verschiedene, geniale Einsatzmöglichkeiten, erst einmal ganz unabhängig davon, auf welcher Social Media Plattform man Hashtags verwendet.

  • Themen finden: Manchmal sind es nicht die großen, sondern sie kleinen Informationsquellen, die uns AutorInnen bei unserer Recherche weiterhelfen. Schreibe ich  – beispielsweise – ein Buch über #depression oder hat ein Charakter in meinem Buch eine #panikattacke, dann können die kleinen persönlichen Insights, die mir Nutzer auf Facebook oder Instagram liefern, sehr hilfreich sein.
  • Beiträge taggen: Umgekehrt kann ich auf ein Buch oder meinen Blogartikel aufmerksam machen, indem ich ihn mit einem Hashtag tagge, also kennezichne. Als wir unsere wöchentlichen Blogbeiträge über #Luther geschrieben haben, erwies sich das Hashtasg #luther2017 #lutherjahr als ein gutes Signal bei Facebook.
  • Archiv erstellen: Natürlich kann man sich selber so auch eine Art Archiv erstellen. So kann das Hashtag #vegan in einem Food-Instagram nicht nur den Besuchern des Feeds nützen, sondern auch dem Inhaber des Accounts, da er so seine eigenen Beiträge zum Thema vegan leicht wiederfinden und überblicken kann.
  • Self-Branding: Hat dein Instagram eine bestimmte Größe erreicht, dann macht es Sinn, dir einen eigenen Hashtag auszudenken, mit dem User deine Beiträge schneller finden. Auch hier gelten die Regeln von oben. #ichschreibe – nicht so sinnvoll. Besser #Estherschreibt – oder wie immer dein Account-Name ist. Als AutorIn wird dein Autorennamen vermutlich irgendwann von Lesern benutzt und mit einem Hashtag markiert. Benutze dieses hashtag auch selbst, um die Posts zu kennzeichnen, die von dir und einen Büchern handeln. (*ächem* Ich bin hier ein ganz schlechtes Beispiel …)
  • Kommunikation: Mit Hashtags kannst du Beiträge zu einem bestimmten Thema kennzeichnen und so ein Gespräch mit anderen aufnehmen. #schreibblockade  Und schon findest du andere AutorInnen, die dir vielleicht helfen können oder Lösungen für dein Problem haben.

Auf jeder Social Media Plattform ist das mit den Hashtags ein wenig anders.

Hashtags auf Twitter

Die Geburtsstätte des Hashtags – natürlich macht es sehr viel Sinn, sie hier einzusetzen. Zum Beispiel, wenn dich eine Debatte #metoo interessiert oder du einen Kommentar zu einer Debatte hinzufügen möchtest. Da Tweets Kurznachrichten sind, sollten es bei 280 Zeichen nicht mehr als 3-5 Hashtags sein. Wieder gilt – wie oben gesagt – dass sie am besten funktionieren, wenn du sie sehr gezielt einsetzt. Für uns macht auf Twitter zum Beispiel das Hashtag #schreibtipps sehr viel Sinn.

Hastags auf Google+ und Facebook

Mein Eindruck ist, dass Hashtags auf Facebook eher weniger genutzt werden, da die User dort nicht so sehr auf der Suche nach Informationen sind, sondern sich eher verbinden wollen. Jedenfalls hat sich das Hashtag auf Facebook noch nicht so stark durchgesetzt. Wir verwenden trotzdem 3-5 Hashtags pro Beitrag – man kann ja nie wissen.

Hashtags auf Pinterest

Bei Pinterest sind Hashtags relativ neu (Oktober 2017). Wenn du ein # hinzufügst, schreibe es in die Beschreibung des Pins. Bis zu 4 Hashtags werden angezeigt, genauso viele solltest du auch sinnvollerweise nutzen. Ebenso wie auf Instagram kannst du auch nach Hashtags suchen, es werden dir dann alle Beiträge angezieigt, die mit diesem Hashtag versehen sind.

Hashtags auf Instagram

Vielleicht die Plattform, auf der Hashtags den größen Sinn machen, denn sehr viele Instagrammer suchen Beiträge nach Hastags und – deine Beiträge werden häufig über Hashtags gefunden. Daher: Nutze die 30 Hashtags, die Instagram dir erlaubt, voll aus. Die wichtigste Regel ist: Je genauer du deine Zielgruppe eingrenzen kannst, desto eher wirst du sie mit gezielten Hashtags erreichen. Hast du zum Beispiel ein Gartenbuch auf Deutsch geschrieben, dann nutze deutsche Hashtags wie #gartenliebe #gartenbuch. Freundlicherweise zeigt dir Instagram in der Suchfunktion schon an, wie oft das Hashtag verwendet wurde und du siehst gleich, wie viel Sinn es macht, dieses oder jenes Hashtag zu verwenden.

Die Sache mit den Zahlen oder wie populär ist ein Hashtag?

Du möchtest ein Hashtag verwenden, bist dir aber nicht sicher, ob es ein gutes Hashtag ist? Oder dir fällt kein Hashtag zum Thema ein? Nun, dafür gibt es mittlerweile Apps/Websites wie Tag Blender,  Hashtagsforlikes oder Allhashtag. Auf diesen Seiten kannst du Hashtags abfragen. Das richtige Hashtag einzusetzen, ist eine Kunst. Ist ein Hashtag sehr unpopulär – wird also nur etwa 100 mal verwendet – dann machte es genauso wenig Sinn, es anzuwenden, wie ein Hashtag, das millonenfach verwendet wird.  #love – keine so gute Idee, denn er ist das am meisten verwendete # auf Instagram. Aber – sollte uns das nicht optimistisch stimmen?

Hashtag- Kommunikation

Zum Abschluss noch ein wenig Fun. Denn es gibt mittlerweile – vor allem bei Instagram – Mikroblogger, die sehr kreativ mit Hashtags umgehen und sie als Stichworte in ihre Texten einbinden. Das könnte dann zum Beispiel so aussehen:

Gestern in Berlin gewesen #sonne #saupreußen und mal wieder festgestellt, dass viele falsche Voruteile über diese Stadt #superlative existieren. Also München #saufen #schunkeln #bierzelt im Oktober – da bin ich gerne mal auf der Flucht.

(Ist ja manchmal seltsam, was einem so intuitiv einfällt …)

Nächste Woche geht es dann um – Instagram! Für mich gerade die interessanteste Plattform, auf der ich das Mikroblogging entdeckt habe, solange mein neuer Blog noch under construction ist.

All the best und bis bald

xoxo

Katrin

#socialmedia #redbugwriting #rbpub #schreibtipps

 

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