Farben
Ah, endlich mein Lieblingsbeitrag. Als Malerin ist mein Thema immer Farbe, ich habe den Grundfarben sogar einzelne Kunstserien gewidmet. Schon immer hat mich fasziniert, wie stark Farben Gefühle, Stimmungen und Botschaften vermitteln können.
Und auch zu jedem Branding gehört eine Farbberatung und dann schließlich eine Auswahl von Farben, die zur Marke passen. Doch wozu braucht ihr eine Farbe als AutorInnen? Nun, auf eurer Website macht ein farbliches Leitsystem Sinn. Auf vielen Blogthemes ist die Farbauswahl schon vorgegeben, aber selbst dann könnt ihr sie manuell verändern. Ist euch das vorgeschlagene Gelb zu kräftig? Erinnert euch zu sehr an die Post? Nun, dann passt vielleicht ein zartes Blau besser.
Auch ein guter Instagram-Account hat eine bestimmte Farbgebung. Möglicherweise auch Regenbogenbunt, aber auch das sollte eine bewusste Entscheidung sein. In diesem Blogbeitrag wird es also darum gehen, wie Farben euch helfen, ein klares Selbstbild zu finden und einen guten, konsistenten (Web)auftritt zu gestalten.
Farben und Marken
Wie immer kann man sich beim Branding gut an Firmen orientieren. Wir nehmen es oft gar nicht so richtig wahr, wie stark die Farben bei einer Firma eine Rolle spielen. Nicht nur im Logo, auch in den Anzeigen, auf der Website, auf Plakaten, bis hin zu den Eintrittskarten, Anhängern. Wisst ihr, welche Firma diese (für mich grausame) Farbkombination verwendet?
Genau: Die Fluglinie German Wings. Egal, wo ihr auf die Fluglinie stoßt, ihr werdet diese Farben sehen – und euch reichen diese zwei Farben um zu wissen – das ist gemeint.
Farben haben also als Branding Tool zwei Aufgaben:
- Ihr erkennt, um welche Marke es sich handelt
- Die Farbe navigiert euch durch den Inhalt oder die Inhalte der Marke
Nehmen wir zum Beispiel Facebook. Kein Rot, kein Gelb, kein Grün. Eine schöne Wahl – auch wenn das wohl eher ungewöhnliche Gründe hatte.
„Blau ist die reichste Farbe für mich – ich kann alle Blautöne sehen.“ Bei einem Online-Test (…) hat Zuckerberg nämlich vor ein paar Jahren herausgefunden, dass er rot-grün-blind ist.“ (Huffington Post)
Blau in den Bannern, aber dann auch ein dezentes Grau und natürlich Weiß, was uns selbstverständlich erscheint, aber eigentlich könnte es auch ein andersfarbiger Hintergrund sein.
Aber – 3 Farben und damit liegt Facebook sehr richtig. In einem Branding sucht man häufig nach drei Farben. Ein bis zwei Charakterfarben und ein bis zwei neutrale Farben, hier also weiß und grau. Doch welche Farben?
Farbpsychologie
Wir Menschen reagieren auf Farben ähnlich. Zumindest wenn wir in einem gemeinsamen Kulturkreis aufgewachsen sind.
Rot – bedeute Stop// Achtung// Halt// Hier lang// und hat eine starke Signalwirkung.
Grün – steht für Umwelt//Geh//Natur//Gesund// und hat eine beruhigende Wirklung auf das Augen, den Menschen.
Und so weiter. Jede Farbe verbinden wir ganz individuell aber auch gemeinschaftlich mit einer bestimmten Stimmung, Assoziation.
Diese psychologischen Wirkungen der Farbwahrnehmung werden – intuitiv oder bewusst – für Effekte bei der künstlerischen Gestaltung sowie in der Mode- und Werbebranche genutzt. Dabei helfen psychologische Farbtests eine angestrebte Wirkung zu erreichen. Farbempfindung wirkt genauso wie andere Eindrücke auf die Psyche ein. (Wikipedia)
Wir Frauen hatten ja meist schon einmal Kontakt mit Farbpsychologie. Da hält einem die Kosmetikerin oder Freundin ein oranges Tuch ins Gesicht und ist sich ganz sicher, das ist „unsere“ Farbe. Am besten sollten wir ab heute nur noch Orange tragen. Nun ja. Farben, die gut zu uns passen, sind Farben, die das Gesicht zum Strahlen bringen, die Haut lebendig erscheinen lassen, uns insgesamt gesünder aussehen lassen. Das ist schön.
Aber dann gibt es naürlich auch die Farben, die wir mögen, in denen wir uns wohl fühlen, die uns angenehm sind.
Wie finde ich meine Farben?
Wie schon oben gesagt, fangt ihr am besten mit drei Farben an, die euch ansprechen. Es hat keinen Sinn, sich ein Farbschema überzustülpen, alles muss zu euch passen. Zu euch und am besten auch zu dem, was ihr zu sagen habt. Als Krimiautorin macht es wenig Sinn, die Bloggestaltung in Hellblau und Rosa zu halten. Ein wenig solltet ihr daher auch im Kopf haben, was zu euch UND euren Büchern passt. Eine Kinderbuchautorin hat einen deutlich verspielteren Blog als eine Thrillerautorin. Die Farben sind je nach Inhalt der Bücher schriller oder gedeckter.
Fangen wir einfach mal an
Nehmt einen Bunt- oder Filzstift und malt drei Flächen/Striche nebeneinander. Farben, die euch gerade ansprechen. Nicht gerade die schönste Farbwahl hier von mir, finde ich. Beim Grün habe ich wohl den Marker erwischt. Irgendwie ist es zu knallig. Ist es das Grün, was stört, dann wechselt es einfach aus.
Schon besser. Alle 3 Farben (wobei die Cremefarbe die Neutrale ist) haben eine ähnliche Lichtigkeit, keine poppt heraus. Aber Rot und Grün konkurrieren stark. besonders das ROT ist extrem dominant.
Passt ein Braun hier vielleicht besser? Hm. Jetzt wirkt alles sehr ernst.
Was ist, wenn das Grün stört und ich doch besser bei Braun und Rot bleibe? Das Rot vielleicht etwas weniger nutze, also die Gewichtigkeit der Farben ändere? Ja, das ist schon besser. Doch irgendwie fehlt mir das Grün, es hatte etwas Frisches. Und das Braun … ? Auch nicht so prickelnd.
Ihr merkt schon, mit dem Hin und Her könnt ihr euch eine Weile beschäftigen. Und das ist gut so. Denn am Ende werdet ihr es einfacher haben, wenn ihr eure Farben kennt. Die Farben, auf die ihr achtet, wenn ihr euren Insta-Feed gestaltet, die Farbe, die ihr auf euren Karten, Briefen, FB-Bannern benutzt.
Und am Ende kann dann so etwas herauskommen:
3 Farben, auch wenn die Gewichtung sehr unterschiedlich ist. Ist Fanny Meier eine Autorin? Vermutlich eher eine Kinderbuchautorin als eine Thrillerautorin. Egal. Wir haben ein Gefühl zu der Person, die hinter dem Namen, dem Schriftzug, aber auch hinter der Farbwahl steckt.
Apropos Schriftzug. In der nächsten Woche geht es um die Wahl der richtigen Schriftart für euer Branding. Bis dahin – Macht es gut, spielt mit Farben und kommentiert, wenn ihr in der Stimmung dazu seid.
xoxo
Katrin
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