Schön dass du dieses Jahr bei meinem nächsten Lettering Workshop dabei bist. Letztes Jahr habe ich diese Reihe gemacht. Ich werde sie weiterführen, aber wahrscheinlich in Buchform.
(Dieser Blogbeitrag ist Teil der Lettering-Workshop-2020-Reihe – alle Posts findest du unter: #1 · #2 · #3 · #4 · #5)
Blumige und verspielte Schriften
In meinem letzten Workshop habe ich Reversed-Contrast-Schriften gepimpt. Diese Schriften sind bekannt als Western- oder Cowboy-Schriften. Schöner und richtig: Sie heißen Italiennes. Hmmm …
Jetzt komme ich zu einer Schriftgattung die sehr viel Spielen und Experimentieren ermöglicht. Sie ist über tausend Jahre alt oder jung und wird heute wenig verwendet. Aber sie ist wunderschön und lädt zum träumen ein.
Über die nächsten Posts werde ich auch ein paar geschichtliche Dinge erzählen, weil es wichtig ist zu verstehen, warum wir diese Schriften heute so wenig nutzen, obwohl sie toll sind. Und es geht auch darum, dass eigene Auge von ungewollten Vorurteilen zu befreien und somit einen Schatz zu heben, der die ganze Zeit vor unseren Augen liegt.
Es geht um gebrochene Schriften. Das klingt irgendwie negativ besetzt, weil gebrochen – aua! Schöner ist die englische Bezeichnung: Blackletter. Klingt aber auch ein wenig kantig. Ich finde eher das diese Schriften verspielt sind. Sie besitzen eine Blumigkeit. Gebrochene Schriften – das verrät etwas über die Konstruktion der Buchstaben. Also ist es bestimmt eine männergemachte Bezeichnung – vielleicht. Ich plädiere dafür gebrochen (entweder ‘aua’ oder ‘üüürgh’) bei Gelegenheit in etwas Erzählerischeres zu verwandeln. Renaming quasi. So wie bei der Reversed-Contrast-Schrift die wunderbare Bezeichnung Italienne.
Freu dich schonmal auf die nächste Zeit, du wirst mit meinen Anleitungen wieder tolle Letterings machen und interessante Einblicke in unsere Schriftkultur und -geschichte bekommen.
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