Ich bin Lukas und meine Leidenschaft ist die Schrift. Zur Zeit bin ich in Den Haag, in den Niederlanden, um an einem der weltweit besten Master-Studiengängen in dem es ausschließlich um Schrift geht, teilzunehmen. Es gibt viele Up-&-Downs und ich möchte mit dir meine Entdeckungen und Erfahrungen teilen.
(Dieser Blogbeitrag ist Teil der Den-Haag-Tagebuch-Reihe – alle Posts findest du hier: Juli · August )
In den letzten paar Wochen, habe ich mich auf mein TypeMedia-Master-Studium in Den Haag in den Niederlanden vorbereitet. Ein Jahr werde ich dort tieftauchen und viel über Schrift lernen. In zwei Wochen fahre ich in die neue Stadt und treffe meinen Kurs.
Über-, um-, aussortieren und ordnen, ein-aus-ein-aus- und „packen“-packen
Ich habe nicht so viel Zeug, aber ich muss zugeben, dass ich viel sortieren musste in den letzten Wochen. Ich möchte so wenig Dinge wie möglich besitzen. Das coole nn unserer WG in Den Haag ist, dass es dort Möbel und alles schon gibt. Und eigentlich brauche ich für dass Jahr nicht mehr. Ich verleihe und verschenke gerade alles Mögliche.
WG – mit Abstand zu genießen
Eine meiner Mitbewohnerinnen kommt aus Zagreb und muss leider für eine gewisse Zeit in Quarantäne, wenn sie in den Niederlanden ankommt. Das heißt natürlich auch für alle Mitbewohner, dass sie ebenfalls in Isolation müssen. Also werden die ersten Wochen in meiner neuen WG wahrscheinlich so aussehen:
Man hört gedämpfte Geräusche von draußen. Eine Uhr tickt. Staubflocken schweben träge und gelangweilt durch die drei einfallenden Sonnenstrahlen. Ein Blick zur Küche, ein Stuhl, ein Tisch, unabgewaschene Tassen, eine Gabel liegt auf dem Teppich. Niemand ist zu sehen. Aus einer dunklen, weit entfernten Ecke des Zimmer tritt zaghaft eine Person hervor, die blass und schüchtern winkt. Sie will nur kurz ans Regal und ob man nicht kurz zur Seite gehen könnte, wegen den Abstandsregeln.
Vielleicht so in der Art.
Ich habe mir geschworen …
… dass ich mir keine Arbeit in die Niederlande mitnehme. Es wird ein Jahr intensiv an den Master-Projekten gearbeitet, deshalb muss ich mir ja nicht extra was mitnehmen. Habe ich gedacht. Aber ich habe mit meiner Freundin zusammen eine Firma und bin auch immer offen für interessante Projekte und so habe ich mir doch noch etwas vorbereitet. Vielleicht zeige ich davon etwas in den nächsten Beiträgen. Entweder hier oder hier.
Unter der Treppe
Eigentlich ist TypeMedia etwas wie Hogwarts. Ein ausgewählter Teil von Schülerinnen und Schülern wird ausgewählt, um in Den Haag zu studieren. Alle Studenten haben ihre eigenen Superpowers. Der Raum, in dem unterrichtet wird, liegt im hintersten Winkel der großen Kunsthochschule und dort arbeiten unbehelligt zwölf StudentInnen akribisch an ihren Projekten. Experimentieren, behauen alten Stein und üben sich in Kalligrafie. Wen das nicht überzeugt: In unserer WG, die mit vielen verwinkelten Treppen durchsetzt ist, gibt es ein Harry-Potter-Zimmer, das provisorisch, aber auch gemütlich ist. So wie Harrys Zimmer. Unterstrichen wird es dadurch, dass es das Harry-Zimmer genannt wird.
Bye bye
In meinem Kopf fegt die ganze Zeit ein Tornado. Überlegen, was noch wichtig ist – was noch alles zu erledigen ist. Damit bin ich gut beschäftigt. Aber dabei verliere ich auch aus dem Blick, dass ich noch Abschied nehmen (oder geben?) muss. Es fällt mir etwas schwer, das zu verarbeiten und zu fühlen. Aber es ist ja nur ein Jahr, oder?
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