Kreativer Schreiben – Natur
Heute geht es in die Natur. Nach draußen, egal, ob die Sonne scheint oder es regnet, das ist nämlich ganz egal. Hauptsache, wir spüren den Wind, blinzeln in den Himmel, sehen das Grün oder Bunt der Umgebung. Und mit Natur meine ich hier nicht unbedingt die Berge oder die See, den Wald oder einen Fluss. Mehr im Video.
Mit der Natur verbinden
Wenn wir drinnen in unseren Schreibstuben sitzen, vergessen wir es gerne: Wir sind Lebewesen und in einem Kasten aus Beton und Holz, Mörtel und selbst Lehm zwar geschützt vor Wind und Wetter, fühlen wir uns nicht optimal untergebracht, wenn es darum geht, uns lebendig zu fühlen.
Doch genau darauf kommt es an, wenn wir kreativ werden wollen. Und darum sehnen wir uns nach Urlaub. Nicht nur nach freier Zeit, sondern auch der Erlaubnis, uns den größten Teil des Tages im Freien aufzuhalten. Am Strand, in den Bergen, beim Wandern oder Skifahren. Wir mieten uns Hütten und Hausboote, Fahrräder und Ruderboote, wir paddeln auf dem Wasser, machen einen Ballonfahrt oder liegen im Garten im Liegestuhl und lesen oder sonnen uns. Das ist dann die langverdiente Frei-zeit, in der wir auch nicht an Arbeit denken wollen.
Doch … wir Kreativen brauchen genau diese (Urlaubs-)Stimmung um in den kreativen Flow zu kommen. Nicht nur die Entspannung, sondern auch den Kontakt mit der Natur. Also hoffe ich jetzt sehr, dass ich dich aus dem Haus oder der Wohnung getrieben habe und du etwas mitgebracht hast. Das wirst du nämlich für das nächste Spiel brauchen.
Betrachtung
Betrachtung bedeutet sowohl etwas anzusehen als auch sich Gedanken über ein Thema, eine Sache zu machen. Und die Kombination aus beidem ist beim nächsten Spiel gefragt.
Ich erinnere mich an Siri Hustvedts ersten Roman, auf deutsch: Die unsichtbare Frau. In dem Roman geht es um die Literaturstudentin Iris, die verrückte Jobs annehmen muss, um über die Runden zu kommen. Und so gerät sie an einen Mann, der sie dafür engagiert, sehr einfache Gegenstände eines Mädchens zu beschreiben und diese Beschreibung flüsternd auf Band zu sprechen. Und es beginnt mit einem schmutzigen weißen Handschuh. Warum braucht jemand jemanden, um ihm/ihr diesen Gegenstand zu beschreiben? Warum fühlt sich das alles so erotisch und seltsam verboten an? Das ist das Geheimnis der Geschichte.
Was mir dann beim Lesen auffiel und sicher auch auffallen sollte: Wie gut Siri Hustvedt ihr Handwerk verstehen muss, wenn sie uns an der Beschreibung der Literaturstudentin teilhaben lässt. Denn diese Passagen musste sie schreiben. Und fand ich schon damals einen sehr guten Kniff, um zu zeigen, wie gut ihr Handwerk als Schriftstellerin ist – auch wenn das gar nicht ihre Absicht war.
Aber genug der Worte – jetzt bist du dran. Mehr im Video
Beschreibung
Beschreibungen wirst du nicht nur als Autorin sondern auch Kreative, Künstlerin, Designerin, Architektin brauchen. In meinem Kunstgeschichtsstudium, habe ich gelernt, Kunstwerke zu betrachten und anschließend zu beschreiben. Das war gar nicht so leicht.
Und jetzt die Frage: Sah das Kunstwerk deiner Freund:in so aus, wie der Gegenstand, den du aus der Natur mitgebracht hast? Wenn ja – Herzlichen Glückwunsch! Und falls eher nicht – genau um das zu trainieren ist die Übung gedacht. Also gut gemacht.
In zwei Wochen geht es um Schreib-Prompts. Sie gehören zu den bekanntesten Schreibübungen, die ich einmal etwas genauer und spielerisch entspannt betrachten werde.
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xoxo
Katrin
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