Moodboard zur Selbstanalyse
Letzte Woche ging es um Selbstanalyse. Herauszufinden, wo ihr mit euren Werten und Vorstellungen steht, wie ihr euch seht, wo ihr gerne hinwollt. Wer das Worksheet von letzter Woche heruntergeladen und ausgefüllt hat, wird jetzt ein paar Begriffe haben, mit denen er oder sie sich sehr gut identifizieren kann. (Wenn ihr unserem Newsletter folgt, findet ihr das Worksheet in der Worksheet-Bibliothek). Diese Begriffe sind ein erster Hinweis. Nehmt diese Begriffe ernst, schreibt sie auf, hängt sie über euren Schreibtisch, schreibt sie in euer Notizheft. Ihr werdet sie noch brauchen. Doch jetzt wird es erst einmal etwas verspielter, bildhafter. Heute geht es um die Erstellung eines Moodboards.
Ein Moodboard erstellen
Ich möchte, dass ihr euch etwas Zeit für die Erstellung eines Moodbaords, einer Kollage nehmt. Es geht um eine Zusammenstellung von Bildern. Dieses Moodboard könnt ihr analog mit Bildern oder Fotos erstellen, die ihr in Illustrierten findet oder digital am Computer, mit abgespeichterten Fotos oder auf Pinterest, indem ihr für diese Übung ein eigenes Board eröffnet. Ihr könnt ein weißes Din A 4 Blatt oder ein Din A 3 Blatt nehmen, dann habt ihr mehr Platz. Auf dem Computer (Photoshop) kann es eine Datei mit 72 dpi sein, die Seitenlängen 600 x 900 Pixel.
Jedes Moodboard soll bestimmte Bilder enthalten:
- Ein Foto einer Person, mit der ihr euch gut identifizieren könnt
- Eine bis zwei Farben als Farbkleks oder Fläche
- Ein Muster, ein Ornament oder eine Zeichnung
- Ein bis zwei Buchstaben
- Ein Material (Holz, Metall, Stoff, Feuer, Wasser …)
Die Person auf dem Fotos muss euch nicht ähnlich sein, sollte aber einen Stil haben, den ihr mögt. Die Farben sind optimalerweise Lieblingsfarben, die ihr gerne tragt, mit denen ihr gerne dekoriert. Das Muster eine Form oder eine Zeichung, die euch anspricht. Die Buchstaben solltet ihr in einer Schriftart wählen, die ihr mögt. Also eher schlicht oder verschnörkelt, fett oder schmal, verspielt oder sachlich. Wenn ihr das Material wählt, stellt euch vor, es ist Teil eurer Einrichtung oder ein Stoff, aus dem ihr gerne etwas schneidern würdet.
Beispiele für Moodboards
Die Beispiele habe ich heute Vormittag aus Bildern meiner großen Sammlung zusammengestellt. Digital, aber ich arbeite auch sehr gerne analog. Was so spannend ist: Hat man sich erst einmal für eine Gruppe von Bildern entschieden, dann entsteht fast wie von selbst ein Gefühl für die Person, die sich für diese Zusammenstellung entschieden hat. In diesem Fall habe ich mich in verschiedene Personen hineinversetzt, aber vermutlich ist in jedem Moodbaord ein Teil von mir zu finden.
(Diese Methode empfehle ich auch sehr gerne für die Erstellung eines Buchcharakters. Wie könnte dieser Charakter heißen? Wie wäre ihr Beruf? Ihre Hobbys? Wie sähe ihre Wohnung aus?) Bald gibt es darüber auch eine Blogreihe von mir.
Wer bin ich?
Wenn ihr euer Moodboard erstellt, versucht den Kopf, das Denken, so gut wie möglich auszuschalten. Es geht nicht um die Frage, was gut und richtig ist oder auch nur schön aussieht, sondern was euch gefällt, wofür ihr euch entscheidet. Gefällt euch etwas nicht an eurer Auswahl? Tauscht es aus. Schiebt die Elemente /Bilder hin und her, überlegt, ob ihr die Bilder neben- oder übereinander setzen wollt, was groß oder klein sein soll.
In welcher Stimmung möchte ich sein?
Fixiert die Bilder noch nicht sofort, sondern schiebt sie so lange hin- und her, bis ihr die perfekte Anordnung gefunden habt. Stellt kein Bild oder keine Auswahl in Frage oder analysiert. Das kommt später.
Vielleicht stellt ihr fest, dass ihr immer zu den gleichen Farben zurückkehrt. Oder immer einer ähnlichen Farbskala. Dass eure Bilder immer Sommer- oder immer Winterbilder sind. Die Materialen eher neu und frisch wirklen oder abgenutzt und verlebt/lebendig sind.
Es gibt unendlich viele verschiedene Schriftarten/Fonts. Wählt ein bis zwei, die euch besonders ansprechen. Sind es eher die Brush-Schriftarten oder die klaren sachlichen Schriften? Wählt zwei Schriftarten, die sehr unterschieldich sind, aber trotzdem gut miteinander funktionieren.
Gegensätze
Spielt mit Gegensätzen. In diesem Moodboard gibt es zwei Stimmungen: eine sommlich frische, unbekümmerte, dagegen ist eine dunkle Stimmung gesetzt, die das Moodboard interessanter und spannender macht. Gleiche Muster und Ornamente können in einer anderen Kollage vollkommen anders wirken. Vielleicht erstellt ihr auch mehrere Moodboards und entscheidet euch dann für euer Lieblingsboard.
Welches meiner Boards gefällt euch am besten? Welches könntet ihr für euch selbst benutzen? Welche Begriffe fallen euch ein, wenn ihr euer Moodbaord anseht?
Und: Wie passen die Begriffe, die ihr vorher gefunden habt zu eurem Moodboard? Erkennt ihr Zusammenhänge?
Self Branding mit Moodbaords
Was vielleicht wie eine Spielerei aussieht und sich hoffentlich genauso anfühlt, ist ein wichtiger Hinweis für eure spätere Gestaltung eurer Website, eurer Social-Media-Plattformen, eurer Cover. Vielleicht findet ihr auf diese Weise sogar heraus, über welche Themen ihr gerne schreiben würdet, in welchem Genre. Oder was ihr gerade in eurem Leben braucht, um euch gut und stark zu fühlen. Und genau darum geht es.
Wenn ihr wisst, was eure Muster, Bilder und Farben sind, könnt ihr ein Schema erstellen, was euch in Zukunft Entscheidungen erleichtert. Und ihr könnt anderen sehr leicht vermitteln, was ihr euch vorstellt, wo ihr euch seht, was ihr mögt. Im idealen Fall passt alles gut zusamen, also die Bücher und Themen, über die ihr schreibt passen zu eurer Person, eurem Geschmack und diesen „Look“ findet man überall, wo es um euch, eure Bücher, eure Person geht. So erleichtert ihr Lesern, zu euch zu finden, euch wiederzuerkennen. Und ihr findet zu den richtigen Lesern: Diejenigen, die euren Stil, eure Schreibweise, eure Art, euren Stil lieben.
Im nächsten Beitrag geht es um Farben. Für euer Branding braucht ihr nicht sehr viele und auch nicht nur eine, sondern im besten Fall eine kleine Palette von Farben, die euch optimal repräsentieren. Ihr erfahrt, wie ihr diese Farben findet und dann benutzt und einsetzt.
Bis dann und eine schöne Weihnachtszeit!
xoxo
Katrin
#redbugwriting #rbpub #schreibtipps #self branding
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