Literatur & Genre
Heute sprechen Heino und Uwe über Literatur & Genre. Ist das nicht das Gleiche? Irgendwie? Nun …
Literatur ist seit dem 19. Jahrhundert der Bereich aller mündlich (…) oder schriftlich fixierten sprachlichen Zeugnisse. Man spricht in diesem „weiten“ Begriffsverständnis im Hinblick auf die hier gegebene schriftliche Fixierung etwa von „Fachliteratur“ oder, im Bereich der Musik, von „Notenliteratur“ bzw. ganz allgemein von „Literatur“ im Sinne der Gesamtheit oder von Teilen schriftlich notierter Musik.
Die öffentliche Literaturdiskussion und ‑analyse ist demgegenüber seit dem 19. Jahrhundert auf Werke ausgerichtet, denen besondere Bedeutung als Kunst zugesprochen werden kann, und die man im selben Moment von Trivialliteratur und ähnlichen Werken ohne vergleichbare „literarische“, sprich künstlerische Qualität, abgrenzt. Die Literatur zählt zu den Gattungen der Kunst. (Quelle)
Genre-Literatur wird heute von „hoher“ Literatur abgegrenzt.
Den Begriff des Genres gibt es in der klassischen Literaturwissenschaft nicht, man spricht dort von Literaturgattungen. (…) In den Medienwissenschaften unterscheidet man in der Literatur auch Genres, in der Belletristik z. B. Fantasyliteratur, historischen Roman, Krimi oder Horrorliteratur. Weitgehend durch die Stile und Topoi eines Genres bestimmte Literatur wird eher abwertend auch als „Genreliteratur“ bezeichnet. (…) Diese Einordnungen richten sich nicht allein nach literarischen Kriterien, sondern auch Marktgesichtspunkten, Lesergruppen und Konsumgewohnheiten. (Quelle)
Genrebegriff von Philip Parker
Im Podcast spricht Uwe auch über den Genrebegriff von Philip Parker und sein Buch „Die kreative Matrix. Kunst und Handwerk des Drehbuchschreibens„, das er für seine Arbeit im Filmgeschäft ausführlich studiert hat.
Philip Parkers Konzept einer differenzierten Dramaturgie zählt zu den profiliertesten Ansätzen der internationalen Film- und Fernsehbranche. Es ist ein Klassiker der europäischen Dramaturgie geworden. Seine „Kreative Matrix“ bildet die Filmerzählung als Struktur sechs zentraler Elemente ab: Genre, Stil, Form, Handlungsführung, Geschichte und Thema. Was in anderen dramaturgischen Modellen das Zentrum bildet – die Handlungsführung -, ist bei Parker Teil eines komplexen Systems. Das Buch zeigt, wie der kreative Umgang mit diesen Elementen, wirkungsvollere Texte oder Filme ermöglicht. Ob Liebesgeschichte, Thriller oder Drama – Parker liefert Genre-Definitionen, die nicht nur für Drehbuchautor:innen, sondern auch Buchautor:innen sehr interessant sind.
Über Uwe Carow
Uwe Carow ist Bildhauer und Autor. Er ist Mitgründer der Schauspieleragentur Red Bug Agency und des ersten deutschen E-Book-Labels Red Bug Books für Jugendbücher und Graphic Novels. Er ist preisgekrönter Lyriker, schreibt autofiktionale Texte auf dem Blog und arbeitet an eigenen Romanprojekten. Die Verbindung von Leben und Kunst interessiert ihn besonders stark.
- Uwes „Autofictional Shorts“ auf den Red Bug Culture-Blog
- Weitere Blogbeiträge von Uwe auf Red Bug Culture
- Uwes Website
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Hier könnt ihr den Podcast hören: Apple Podcast, Spotify, Amazon Musik, Google Play, Deezer. Mittlerweile könnt ihr die Podcastreihe auch auf den Podcast-Plattformen FYOE, Podimo, Luminary (derzeit noch nicht in Deutschland) und auf dem Podcast Player Overcast hören.
Oder ihr hört die Folge über Literatur & Genre gleich hier auf dem Blog.
Viel Spaß dabei!
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