Wem du vertraust – Young Adult
Es ist so weit. Ein neues Buch – Wem du vertraust – von Morag McAdams erscheint bei Red Bug Books.
Es ist schon eine Weile her, dass wir mit einer neuen Autorin zusammen gearbeitet haben und – lasst es uns gleich am Anfang sagen: Die Zusammenarbeit war traumhaft. Professionell, schnell und unkompliziert.
Das lag vielleicht auch daran, dass uns Morag den ganzen Text angeboten hat und wir gleich wussten, dass wir ihn gerne verlegen wollen.
Gleichwohl – Pferde? Ein Buch über Pferde? Eigentlich ist das nichts, was man bei uns erwarten würde. Aber Pferdegeschichten sind in der Regel Geschichten, die im „echten Leben“ spielen und das ist genau die Jugendliteratur, die wir gerne verlegen und stark machen wollen.
Worum geht es?
Wem du vertraust ist nicht „nur“ eine Pferdegeschichte, sondern vor allem eine Geschichte über das Erwachsenwerden. Viele verbringen diese Zeit mit Sport oder exzessivem Musikhören, andere – sind im Reitstall oder auf der Koppel. Und auch dort wird man erwachsen, lernt mit und von den Tieren und den Menschen, die man trifft.
Blurb: Für die siebzehnjährige Anne könnte das Leben nicht schöner sein: Mit ihrem Pferd feiert sie Turniererfolge, der Sommer steht vor der Tür und sie lernt Mirco kennen. Hals über Kopf verliebt sie sich in ihn. Doch kurz darauf beginnt Annes Glück zu bröckeln. Der Erfolg bleibt aus, sie erhält seltsame Drohbriefe und dann wird sogar ihr Pferd vergiftet. Plötzlich scheint jeder verdächtig zu sein. Selbst ihr bester Freund Luke zieht sich immer mehr von ihr zurück. Wem kann sie noch vertrauen?
Merkt euch also den Termin: Am 7. Februar kommt „Wem du vertraust“ als E-Book, Taschenbuch und Hardcover heraus. Diesmal gleich auf allen Plattformen. Und das Printbuch gibt es in zwei Varianten, als Hardcover oder als Taschenbuch.
Die Autorin – Morag McAdams
Woher kommt diese neue Autorin bei Red Bug Books? Damit ihr Morag und ihr Buch ein wenig besser kennenlernen könnt, haben wir ihr ein paar Fragen gestellt. Besonders hat uns interessiert, woher und warum sie so viel über Pferde weiß.
RBB: Liebe Mo, wir freuen uns, dass dein erstes Jugendbuch bei uns erscheint. Wie bist du auf das Thema gekommen?
MM: In „Wem du vertraust“ wird Anne mit den Problemen des Erwachsenwerdens konfrontiert. Ich habe eine Erstfassung des Buchs geschrieben, als ich etwa in ihrem Alter war. Die erste große Liebe und das Sich-Trennen von den Ansichten und Wegen der Eltern ist eine Erfahrung, die jede*r Jugendliche macht. Im Laufe der Jahre hat sich Annes Geschichte weiterentwickelt, ist spannender und komplexer geworden, bis ich sie jetzt vollständig aufschreiben durfte. Bestimmt hat Anne aber auch vor mir noch Geheimnisse ;-)Erwachsen zu werden ist eine tolle Sache und ich freue mich, wenn ihr sie dabei begleitet.
RBB: Es fällt auf, dass du dich sehr gut mit Pferden auskennst. Bist du – ganz wie deine Protagonistin – auf einem Pferdehof aufgewachsen?
MM: Ich habe früh Reitunterricht auf dem @reitstalltalhof bei Korbach bekommen und mich als Jugendliche mehrmals in der Woche dort nützlich gemacht. Später kam eine Reitbeteiligung dazu, bei der ich viele Freiheiten hatte. Dieses Pferd sah übrigens ein bisschen aus wie Douglas. Während ich die endgültige Fassung des Romans schrieb, haben mich nette Menschen aus dem Reitsport unterstützt, wenn ich Fragen hatte.
RBB: Die Pferde in deinem Buch sind eigene Charaktere. Douglas, Annes Schimmel, ist ein ganz besonderer Hengst, aber auch nichts einfach bei Springturnieren einzusetzen. Ist es für Hengste wirklich so schwierig, mit Stuten an einem Turnier teilzunehmen?
MM: Jedes Pferd hat seinen eigenen Charakter, und nicht jeder Hengst ist gleich. Es gibt Tiere, die deutlich „hengstiges“ Verhalten zeigen, nach den Stuten schielen, Konkurrenten verbeißen und schwierig zu händeln sind. Genau so gibt es aber auch lammfromme Hengste, die sehr umgänglich mit anderen Pferden sind. Douglas ist noch recht jung, und Anne muss abwarten, wie er sich entwickelt. Sie ist ehrgeizig, doch sie kennt sich aus und weiß, dass sie Douglas nicht um jeden Preis mit einer gelben Schleife an der Trense sehen will.
RBB: Menschen, die mit Pferden leben oder arbeiten – du beschreibst es als eine ganz besondere Gemeinschaft. Man duzt sich, hält zusammen, vertraut sich. Ein Verrat erscheint hier besonders schmerzhaft. Gleichzeitig beschreibst du die Konkurrenz der Pferdehöfe, jeder will überleben. Wie hält man einer Meinung nach beides in der Balance?
MM: Annes Familie hat mit ihrem kleinen Zuchtbetrieb eine Nische für sich gefunden. Doch natürlich ist auch für sie nicht alles Zuckerschlecken, besonders als sich die Konkurrenz im Nachbarort breit macht. Deshalb drängt ihr Vater auch auf sichtbare Erfolge mit Douglas. Mir ist wichtig, dass das Pferd im Reitsport als lebendiges Geschöpf wahrgenommen wird und nicht als Sportgerät. Den Spagat zwischen sportlichem Ehrgeiz und tiergerechten Anforderungen meistern nicht alle gleich gut. Ein faires Verhalten ist wie in jeder Sportart auch hier notwendig.
RBB: Deine Protagonistin Anne ist 17, aber noch sehr unerfahren, was Liebe und die Beziehung zu Männern angeht. Kann man durch die Beziehung zu Pferden auch etwas über die Beziehung zu Menschen lernen? Oder sind Pferde ganz anders und eher so etwas wie ein Fluchtort vor den komplizierteren Beziehungen zu Menschen?
MM: Hierzu ein klares Jein ;-)
Im Umgang mit den Tieren erfährt man viel über sich selbst, kann seine Bedürfnisse hinten anstellen, lernt Geduld mit sich und anderen. Aber natürlich sind die Pferde auch Rückzugsort für Anne, als das Leben kompliziert wird. Tiere sind für sie besser zu verstehen, weil es weniger Graustufen gibt.
RBB: Hast du selbst ein Pferd und reitest du noch viel?
MM: Ich habe den Reitsport vor der Geburt meines zweiten Kinds aufgeben müssen, weil die Zeit einfach nicht mehr reichte. Aber bald sind alle Kinder groß und ich freue mich darauf, dann endlich wieder regelmäßig im Sattel sitzen zu können. Bis dahin kuschele ich mit den Pferden von @vertrautier in Willingen.
RBB: Danke, Mo, für die interessanten Antworten und die Einblicke in das Leben mit Pferden.
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